Am 3. Juni 2025 fand im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ) in Halle (Saale) die 22. Regionalkonferenz „Smart Cities“ statt. Über 130 Fachleute aus Kommunen, Ministerien, Landesverwaltungen und Stadtwerken aus ganz Mitteldeutschland kamen zusammen, um sich über digitale Lösungen auszutauschen, innovative Ansätze vorzustellen und gemeinsame Perspektiven für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erarbeiten.
Unter dem Motto „Smart sein: Brücken bauen – Netzwerke nutzen“ wurde deutlich: Die digitale Transformation ist weit mehr als der Einsatz neuer Technologien. Sie erfordert ein strategisches, strukturelles und kulturelles Umdenken – und vor allem eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteurinnen und Akteuren in Städten und Regionen.
HAL-Plan: Ein digitales Werkzeug mit Vorbildcharakter
Die Stadt Halle (Saale) präsentierte ihren digitalen Zwilling HAL-Plan, der mit seinen vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Das System dient nicht nur als Planungsinstrument für Verwaltung und Stadtentwicklung, sondern auch als Plattform für Transparenz und Zusammenarbeit.
Besonders bemerkenswert: Auch andere Kommunen wie Magdeburg nutzen HAL-Plan bereits, obwohl sie selbst nicht am Bundesförderprogramm teilnehmen. Damit steht HAL-Plan exemplarisch für eine gelungene Open-Source-Strategie und interkommunale Nachnutzung.
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sagte in seinem Grußwort: „Wir haben einen Nachholbedarf im smarten Denken.“ Umso wichtiger sei es, den Austausch über kommunale Grenzen hinweg zu fördern und Fachwissen zu vernetzen, um die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen.
Digitale Transformation als gemeinsame Verantwortung
Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hoben die kooperative und transparente Umsetzung des Smart-City-Prozesses in Sachsen-Anhalt besonders hervor. Open-Source-Lösungen wie in Halle (Saale) wurden als beispielgebend bewertet: Sie sind modular einsetzbar, ressourcenschonend und bieten einen hohen Übertragungswert für andere Städte.
In seiner Keynote betonte Felix Rudroff (Projektleiter der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities), dass smarte Städte vor allem neue Verwaltungsstrukturen, datenbasierte Entscheidungsprozesse und partizipative Ansätze benötigen. Nur so könne der digitale Wandel nachhaltig gelingen.
Dauerhafte Strukturen und aktive Teilhabe
Ein zentrales Thema der Konferenz war die Verstetigung erfolgreicher Projekte über den Förderzeitraum hinaus. Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung und Politik forderten verlässliche Strukturen, langfristige Zuständigkeiten und eine nachhaltige Finanzierung, um digitale Lösungen dauerhaft wirksam zu machen.
Auch die Bürgerbeteiligung wurde intensiv diskutiert – nicht als Zusatz, sondern als integraler Bestandteil smarter Stadtentwicklung. Ein Beispiel dafür ist das Teilprojekt „Smart HaNeu“ in Halle-Neustadt: Es setzt auf digitale Bildung, barrierefreien Zugang zu Technik und eine aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
Netzwerke stärken – Digitalisierung erlebbar machen
Zum Abschluss der Konferenz führte eine Exkursion nach Halle-Neustadt in das Smart-City-Bildungszentrum, wo die Teilnehmenden vor Ort Einblicke in die praktische Umsetzung digitaler Projekte erhielten. Die Veranstaltung unterstrich eindrucksvoll, wie wichtig persönliche Begegnungen, fachlicher Austausch und regionale Kooperationen für die erfolgreiche Umsetzung von Smart-City-Strategien sind.
Fazit: Die Regionalkonferenz in Halle (Saale) hat gezeigt: Digitalisierung ist ein Gemeinschaftsprojekt. Mit HAL-Plan, offener Technologie und einem starken regionalen Netzwerk leistet Halle einen aktiven Beitrag zur Stadt der Zukunft.